1. Mannschaft - Vorschau im Oltner Tagblatt zur kommenden Saison
Text von Raphael Wermelinger (Oltner Tagblatt), 13.08.02024
Die Rückkehr in die 2. Liga kam für den FC Klus/Balsthal früher als erwartet
Hasan Osaj hat während seiner Aktivzeit für die erste Mannschaft des FC Klus/Balsthal gespielt. Als Trainer führte er den Klub im Juni am Ende seiner ersten Saison sogleich zum Aufstieg. «Unser Ziel ist der Ligaerhalt, alles andere wäre arrogant», blickt der 47-Jährige auf die neue Saison voraus.
Die 113-jährige Historie des FCKB ist ruhmreich. 1979 standen die Thaler zum ersten Mal an der Spitze der 2. Liga, drei Jahre später sicherten sie sich ihren zweiten Solothurner Meistertitel und stiegen in die 1. Liga auf. In den Aufstiegsspielen bezwang der FC Klus/Balsthal damals zu Hause vor rund 2400 Zuschauern den FC Langenthal mit 1:0, das Auswärtsspiel endete torlos.
Während der folgenden 15 Jahre in der 1. Liga erlebte der Verein auch im Schweizer Cup mehrere Höhepunkte. 1985 unterlag Klus/Balsthal in der ersten Runde vor fast 3000 Zuschauern dem FC Aarau knapp in der Verlängerung, 1995 setzte sich der Super-League-Klub FC Luzern auf dem Moos mit 3:0 durch.
Zwei Jahre später endete die Erstliga-Ära des FC Klus/Balsthal mit dem Abstieg in die 2. Liga. Der Triumph im Solothurner Cup im Jahr 2000 mit einem 3:1-Finalsieg gegen den FC Bellach war dann für lange Zeit der letzte grosse Erfolg.
Der zwischenzeitliche Absturz in die Niederungen der 4. Liga
Mit dem Abstieg in die 3. Liga begannen 2007 die mageren Jahre für den Klub. Von 2009 bis 2012 tauchte Klus/Balsthal zwischenzeitlich sogar in die 4. Liga ab. Nach dem Wiederaufstieg klopften die Thaler dreimal an die Tür zur 2. Liga – 2014, 2016 und 2017 scheiterten sie jeweils in den Aufstiegsspielen. 2019 war es dann so weit, der FCKB kehrte als Drittliga-Meister in die höchste Regionalliga zurück.
Nach einem zehnten und einem sechsten Schlussrang schien es, als könnte sich der FC Klus/Balsthal wieder in der 2. Liga etablieren, doch vor zwei Jahren musste er dann etwas überraschend erneut den Gang in die 3. Liga antreten. Die Balsthaler beendeten die Saison 2021/22 auf dem zweitletzten Tabellenplatz mit gleich vielen Punkten auf dem Konto wie der Tabellenzehnte Fulenbach, stiegen aber aufgrund der Strafpunkte ab.
Es herrscht wieder eine grosse Euphorie in Balsthal
Jetzt gehört der FC Klus/Balsthal wieder zum Kreis der Zweitligisten. Hasan Osaj führte den Klub in seiner ersten Saison zum Meistertitel in der 3. Liga und zurück in die höchste Regionalliga. Mit 56 Punkten aus 24 Spielen beendete seine Mannschaft in der vergangenen Saison die Gruppe 1 der 3. Liga auf dem ersten Platz und schwang dann auch in den Aufstiegsspielen obenaus: Dank der Siege gegen Riedholz (2:0) und Welschenrohr (5:0) konnte der FC Klus/Balsthal bereits vor dem abschliessenden Spiel gegen Mümliswil feiern.
«Der Aufstieg war eigentlich nicht unbedingt das Ziel», sagt der Trainer. «Es ging eher darum, zuerst wieder etwas aufzubauen und junge Spieler in die erste Mannschaft zu integrieren. Ich habe erwartet, dass es länger dauert, bis wir wieder in die 2. Liga gehen. Aber schön, dass es gleich geklappt hat.»
Hasan Osaj, der für Solothurn sowie Baden in der Challenge League und für Wangen bei Olten, Schötz sowie Zofingen in der 1. Liga gespielt hat, trug früher selbst für ein paar Saisons das FCKB-Dress und wohnt seit mehr als zwanzig Jahren in Balsthal. Seine Aktivkarriere beendete er 2016 beim FC Olten. In seinen letzten zwei Saisons in der 2. Liga inter amtete er bei den Oltnern als Assistenztrainer.
Nach seinem Rücktritt gönnte er sich aus familiären Gründen eine dreijährige Pause, ehe er 2019 das Traineramt beim FC Trimbach übernahm, mit dem ihm 2021 der Aufstieg in die 2. Liga gelang. «Das hat damals eigentlich niemand von uns erwartet», blickt der 47-Jährige zurück und zieht einen Vergleich: «Hier in Balsthal ist die Euphorie etwas grösser im Dorf. Man hat erwartet, dass wir es schaffen.» Und jetzt soll mit einem praktisch unveränderten Kader natürlich der Ligaerhalt gelingen, sagt Osaj: «Das ist unser Saisonziel. Alles andere wäre arrogant, wir sind schliesslich der Aufsteiger.»