Zwööi: Mümliswil - FCKB 5:3 (1:1)
Grosse Ziele hat die 2. Mannschaft in dieser Saison keine mehr zu erreichen, gegen Oben oder Unten in der Tabelle kann nicht mehr viel passieren. Doch wenigstens sollte endlich einmal ein Derbysieg gegen den FC Mümliswil her.
Dafür reiste man mit einer schlagkräftigen Truppe ins Guldental, um auf dem Traumrasen von Mümliswil die bittere Niederlage aus der Vorrunde vergessen zu machen.
Derbystimmung, tolles Wetter, ein ausgezeichneter Rasen und viele Zuschauer, was will das Fussballerherz mehr? Das dachten sich die Kluser wohl auch, denn man erwischte einen ausgezeichneten Start in die Partie, war von Beginn weg hellwach und spielte druckvollnach vorne. Ob die Mümliswiler die Nachwirkungen des Stüblifestwochenendes noch spürten, nervös oder einfach überrumpelt waren vom starken Beginn der Auswärtigen sei dahingestellt, auf jeden Fall unterstützten sie die Balsthaler in den Anfangsminuten bei ihren Offensivbemühungen mit häufigen Fehlpässen im Spielaufbau. Nach eben einem solchen Ballverlust lancierte Pospisek sofort Bajrami, welcher alleine auf den Heimtorwart losziehen konnte, mit seinem Abschluss aber an diesem scheiterte. Ein paar Minuten später dasselbe Bild, diesmal fing Linder einen Fehlpass ab und leitete diesen umgehend zu Bajrami weiter. Dieser machte es nun besser und schob den Ball am Torhüter vorbei in die Maschen. Das Heimteam hatte nun wohl genug vom Geschenke verteilen und kam im Anschluss etwas besser ins Spiel. Die Kluser wollten sich für die grosszügige Unterstützung in der Startphase vermutlich revanchieren, denn man vertändelte den Ball in der Verteidigung und liess den Mümliswiler Stürmer alleine auf Plüss losziehen. Dieser war aber auf dem Posten und ging im 1 gegen 1 als Sieger hervor. Kurz darauf musste er den Ball dann aber doch aus dem Netz fischen. Ein herrlicher Freistoss von Truffer aus rund 18 Metern sorgte für den Ausgleich. Auch die Partie selber war nun mittlerweile ausgeglichen, wobei die Kluser weiterhin offensiv stark spielten und die besseren Chancen zu verzeichnen hatten. Nach einer der gefürchteten Freistossflanken von Perez sah Ackermann seinen Kopfball nur um Millimeter am langen Pfosten vorbeizischen. Wenig später parierte der starke Mümliswiler Schlussmann einen Schuss von Bajrami, nachdem sich dieser im Strafraum durchgedribbelt hatte. Auch das Heimteam hatte durch ihre flinken und wirbligen Offensivspieler gute Aktionen, ein weiterer Treffer sollte aber bis zur Pause keinem Team mehr gelingen.
So stark die Kluser in die Partie gestartet waren, so schwach war der Beginn der 2. Hälfte. Unkonzentriertheiten und viele Fehlzuspiele prägten die Anfangsminuten der Balsthaler nach dem Seitenwechsel. Genau wie im 1. Durchgang beim Heimteam, mit dem Unterschied, dass die Mümliswiler dies im Vergleich zu den Klusern gnadenlos ausnutzten. Nach wenigen gespielten Minuten schnappte sich Bader nach einem Ballverlust in der Vorwärtsbewegung der Balsthaler das Leder, drippelte ohne grosse Gegenwehr über den halben Platz in den Strafraum und drosch den Ball in die kurze Ecke. Kurz darauf wurde, nach einem weiteren Ballverlust in der Vorwärtsbewegung, der Mümliswiler Stürmer mit einem schönen Steilpass in den Strafraum geschickt und vollendete eiskalt zur 3-1 Führung. Als ob dies nicht schon genug wäre, zeigte der Unparteiische ein paar Minuten später nach einem Zweikampf an der Strafraumgrenze auf den Penaltypunkt der Kluser. Bereits über das Foul kann diskutiert werden (wohl aber eher schon Foul), die Handlung spielte sich aber vor dem Strafraum ab. Auf Nachfrage von Ackermann beim Schiedsrichter antwortete dieser mit: „Joo, isch scho idr Nöchi vom Sächzähner gsi!“. Gut, offenbar genügt das für einen Penalty… Dieser wurde anschliessend von Nussbaumer auch souverän versenkt und somit sahen sich die Kluser einem 3-Tore-Rückstand gegenüber. Mit der Wut im Bauch fing das Zwöi dann aber endlich wieder an mit Fussballspielen und gab nun ordentlich Gas. Das zahlte sich bereits 3 Minuten später aus, als Pospisek auf dem Flügel mit einem schönen Steilpass eingesetzt wurde und den Ball scharf vors Tor passte, wo Karaagac nur noch den Fuss hinhalten musste. Nur noch 2 Tore hinten und noch rund 30 Minuten zu spielen, das Derby war nun richtig lanciert! Die Kluser drückten weiterhin aufs Gaspedal, nur mit der Chancenverwertung haperte es gewaltig. So konnte Linder zwei Mal alleine vor dem Tor nicht reüssieren bzw. sah seine Abschlüsse vom Keeper pariert und Bilalli traf einen hohen Ball rund 6 Meter alleine vor dem Schlussmann nicht richtig, so dass dieser nur ins Aussennetz trudelte. Auch mehrere Freistösse aus aussichtsreichen Positionen konnten nicht verwertet werden. Mümliswil hingegen war bei Kontern immer wieder gefährlich, Plüss musste aber nie entscheidend eingreifen. Rund 10 Minuten vor Ablauf der regulären Spielzeit, schnappte sich Bajrami etwas grobden Ball von einem Mümliswiler (hier hätte man wohl auf Foul entscheiden müssen), tankte sich über aussen in den Strafraum und ging dort nach einem leichten Stoss in den Rücken zu Boden. Der Penaltypfiff ertönte erneut und war wohl eine Art Kompensationsentscheid zum Mümliswiler Elfmeterpfiff. Den Klusern war das aber egal und Ackermann verwandelte den Strafstoss sicher. Man warf nochmals alles nach vorne, öffnete die Defensive noch mehr und kassierte schliesslich in der Nachspielzeit auf einen Konter das entscheidende 5-3.
Fazit:
Ein gutes, intensives und turbulentes Derby zwischen zwei spielstarken Mannschaften, leider mit dem schlechteren Ende für die Kluser. Schade, mit etwas mehr Effizienz wäre hier viel mehr möglich gewesen. Immerhin fightete das Zwöi auch nach dem 3-Tore-Rückstand vorbildlich und versuchte bis zum Schluss alles um die Niederlage abzuwenden. Nach dem spielfreien Pfingstweekend heisst es für die 2. Mannschaft nächste Woche das Balsthaler Fanionteam bei ihren Aufstiegsspielen tatkräftig zu unterstützen und am übernächsten Samstag die Saison mit einem Sieg gegen Wiedlisbach versöhnlich zu beenden. HOPP KLUS!
Aufstellung:
Plüss; Tas, Ackermann, Eggenberger, Bader; Linder, Mega, Perez, Pospisek; Bajrami, Karaagac. Zu Beginn Ersatz: Dakaj, Sciarrino, Canonica, Bilalli