Vorschau Rückrunde 1. Mannschaft (Bericht aus dem Oltner Tagblatt vom 26.03.25)

Text: Raphael Wermelinger, Fotos: José R. Martinez und Hanspeter Schläfli
«So darf es gerne weitergehen»: Der FC Klus/Balsthal war in der Vorrunde das Überraschungsteam
Der Aufsteiger Klus/Balsthal musste in der Vorrunde nur einmal als Verlierer vom Platz und überwinterte auf dem vierten Tabellenplatz. Mit dem Abstiegskampf hat der FCKB nichts mehr zu tun. Goalie Zoran Andric nennt die Gründe für den Erfolg.
Der FC Klus/Balsthal spielte in der Vorrunde gross auf. Der Aufsteiger feierte sechs Siege, rang den Spitzenklubs Härkingen und Grenchen je einen Punkt ab und musste sich nur einmal geschlagen geben. Die einzige Niederlage wäre indessen ebenfalls vermeidbar gewesen. Klus/Balsthal gab gegen Subingen in der zweiten Halbzeit eine 2:0-Führung aus der Hand. «Unser Ziel war logischerweise der Ligaerhalt», sagt Goalie Zoran Andric. «Wir haben eine super Vorrunde gespielt. So darf es natürlich gerne weitergehen.»
Andric stand in allen elf Partien der Vorrunde zwischen den Pfosten. Er spielte dreimal zu null und kassierte insgesamt 14 Gegentreffer. Am meisten ärgerte ihn das erste Gegentor bei der 2:3-Niederlage gegen Subingen, das nach dem 2:0-Pausenstand die Wende einleitete. Er wollte den scharf getretenen Freistoss von Selcuk Cubuk fangen, doch der Ball glitt ihm durch die Finger und landete im Netz.
Den hätte ich wegfausten müssen», blickt er selbstkritisch zurück. Im Grossen und Ganzen sei er aber zufrieden mit seinen Leistungen in der Vorrunde: «Es hätten zwar noch weniger Gegentore sein können, andererseits habe ich meiner Mannschaft auch ein paar Punkte gerettet.»
Mehrere Auf- und Abstiege sowie Meistertitel mit Basel
Der Mümliswiler, der mittlerweile in Egerkingen wohnt, bestritt 2016/17 seine erste Saison für den FC Klus/Balsthal. Nach dem verpassten Aufstieg in die 2. Liga wechselte er für drei Jahre zum FC Oensingen, mit dem er sich auf eine Achterbahnfahrt begab.
In seiner ersten Saison stiegen die Oensinger in die 3. Liga ab, im Jahr darauf schafften sie den direkten Wiederaufstieg und beendeten die folgende Corona-Halbsaison auf dem sechsten Tabellenplatz. Im Sommer 2020 kehrte Andric zum FC Klus/Balsthal zurück. «Ich bin zwar in Mümliswil aufgewachsen, nach so vielen Jahren fühle ich mich aber mehr als Balsthaler», sagt er.
Bei den Thalern erlebte er in der Spielzeit 2021/22 seinen bittersten Moment auf dem Fussballplatz. In der letzten Runde unterlag der FCKB dem FC Iliria aufgrund eines Gegentors in der 88. Minute. Gleichzeitig gewann der SC Fulenbach gegen Mümliswil dank eines Elfmeters in der 96. Minute. Fulenbach überholte dadurch den FC Klus/Balsthal, der als Tabellenvorletzter abstieg. «Da mussten wir erfahren, wie ungerecht der Fussball manchmal sein kann», erinnert sich Andric.
Aber auf Regen folgt ja bekanntlich Sonnenschein. In der vergangenen Saison feierte er mit Klus/Balsthal die Rückkehr in die höchste Regionalliga. In den ersten zwei Aufstiegsspielen gegen Riedholz und Welschenrohr hielt Andric seinen Kasten sauber. «Die letzte Saison zählt zu meinen grössten Highlights», sagt er. «Wir spielten dominant und sind souverän und verdient aufgestiegen. Diese Glücksmomente haben uns sicher auch in der jetzigen Vorrunde noch etwas beflügelt.»
Sein schönstes Erlebnis als Fussballer liegt schon etwas weiter zurück. «Meine Zeit in der Nachwuchsabteilung des FC Basel – das war meine beste Erfahrung», sinniert er. «Mit der U16 wurde ich mal Schweizer Meister. Das sind unvergessliche Momente.» Rund drei Jahre, bis zur U21, trug er das FCB-Trikot. Davor war er beim FC Mümliswil, Thal United und beim FC Solothurn. Nach seiner Zeit in Basel kam er unter anderem beim FC Grenchen und beim FC Dulliken zu Einsätzen in der 2. Liga inter.
«Wir wollen weiterhin für Überraschungen sorgen»
Im August wird Zoran Andric 36. Ans Aufhören denkt er noch lange nicht. Er hat nämlich noch ein grosses Ziel: «Ich würde gerne den Solothurner Cup gewinnen mit Balsthal.» Dieses Jahr wird es sicher nichts mehr. Der FC Klus/Balsthal unterlag im Viertelfinal dem 2.-Liga-Spitzenreiter FC Härkingen mit 2:4. Dafür brillierte die Mannschaft von Trainer Hasan Osaj bislang in der Meisterschaft. Mit dem Abstiegskampf werden die Thaler nach der beeindruckenden Vorrunde nichts mehr zu tun haben.
ie Ziele wurden denn auch umformuliert. «Wir wollen in der Rückrunde dort weitermachen, wo wir in der Vorrunde aufgehört haben, möglichst viele Punkte holen und weiterhin für Überraschungen sorgen», so Andric. «Ich hätte nichts dagegen, wenn wir am Ende der Saison noch weiter vorne stehen würden.»Die zweite Saisonhälfte beginnt für den FC Klus/Balsthal bereits an diesem Samstag mit dem Auswärtsspiel beim FC Riedholz. Zum Saisonstart Mitte August trennten sich die beiden Teams 2:2 unentschieden. «Die Platzverhältnisse werden wohl nicht optimal sein. Es wird über den Kampf gehen», schaut Andric voraus. «Dank unserer Qualität sollten wir es aber auf jeden Fall schaffen, dort die ersten drei Punkte zu holen.»